Vorwort
1. Zur Fakultät Die Naturwissenschaftliche Fakultät (auch Mathematisch-Naturwissenschaftliche oder Mathematisch-Naturwissenschaftlich-Technische Fakultät) entstand durch Abspaltung von der Philosophischen Fakultät und ist durch ministerielle Weisung vom 20. März 1923 bestätigt. Die Struktur der Fakultät veränderte sich im Laufe ihres Bestehens häufig. Um die exakte Strukturierung der Fakultät in einem bestimmten Semester nachvollziehen zu können, sind die Personal- und Vorlesungsverzeichnisse (UAHW, Rep. 41) heranzuziehen. Nach der Gründung bestand die Fakultät zunächst aus den folgenden Einrichtungen:
- Mathematisches Seminar - Physikalischen Institut und Laboratorium - Mineralogisches Institut - Chemisches und Pharmazeutisches Institut - Seminar für Erdkunde - Zoologisches Institut - Botanisches Institut - Geologisches Institut - 5 Landwirtschaftliche Institute
1946 wurden die landwirtschaftlichen Institute, im Zuge der Gründung einer landwirtschaftlichen Fakultät ausgegliedert. Bis 1967 entstanden zudem die folgenden Institute:
- Institut für angewandte Mathematik - Institut für numerische Mathematik - Institut für experimentelle Physik - Institut für angewandte Physik - Institut für theoretische Physik - Institut für angewandte Biophysik - Institut für anorganische Chemie - Institut für organische Chemie - Institut für physikalische Chemie - Institut für technische Chemie - Institut für Pharmazie - Pharmakognostisches Institut - Mineralogisch-Petrografisches Institut - Geologisch-Paläontologisches Institut - Institut für allgemeine Botanik - Institut für systematische Botanik und Pflanzengeografie - Zoologisches Institut - Institut für praktische Biologie - Institut für Methodik des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts - Institut für polytechnische Bildung und Erziehung
Nach der 3. Hochschulreform der DDR wurde die Naturwissenschaftliche Fakultät aufgelöst. An ihrer Stelle bestanden bis 1990 Sektionen mit verschiedenen Wissenschaftsbereichen:
- Sektion Biowissenschaften - Sektion Chemie - Sektion Geografie - Sektion Mathematik - Sektion Pharmazie - Sektion Physik - Sektion Polytechnik
Mit der Hochschulerneuerung nach der Wiedervereinigung 1990 entstand an Stelle der Sektionen wieder eine Mathematisch-Naturwissenschaftliche- Technische Fakultät, mit den folgenden Fachbereichen:
- Fachbereich Mathematik und Informatik - Fachbereich Biochemie/Biotechnologie - Fachbereich Pharmazie - Fachbereich Physik - Fachbereich Chemie - Fachbereich Geowissenschaften - Fachbereich Biologie
Im Oktober 2006 erfolgte die Eingliederung der Landwirtschaftlichen Fakultät in die Naturwissenschaftlich-Mathematisch-Technische Fakultät. Allerdings erfolgte gleichzeitig erfolgte die Dreiteilung der Fakultät in die bis heute bestehenden Fakultäten:
- Naturwissenschaftliche Fakultät I - Biowissenschaften - Naturwissenschaftliche Fakultät II - Chemie, Physik und Mathematik - Naturwissenschaftliche Fakultät III - Agrar- und Ernährungswissenschaften, Geowissenschaften und Informatik
Dekane der Fakultät bis zur dritten Hochschulreform, 1968: - 01.10.1923 - 12.07.1924: Prof. Dr. Karl Schmidt - 12.07.1924 - 12.07.1925: Prof. Dr. Ferdinand von Wolff - 12.07.1925 - 12.07.1926: Prof. Dr. Gustav Frölich - 12.07.1926 - 12.07.1927: Prof. Dr. Heinrich Jung - 12.07.1927 - 12.07.1928: Prof. Dr. Ernst Weitz - 12.07.1928 - 12.07.1929: Prof. Dr. Theodor Roemer - 12.07.1929 - 12.07.1930: Prof. Dr. Carl Tubandt - 12.07.1930 - 12.07.1931: Prof. Dr. Paul Holdefleiß - 12.07.1931 - 12.07.1932: Prof. Dr. Ulrich Gerhardt - 12.07.1932 - 12.07.1933: Prof. Dr. Benno Martiny - WiSe 1933/1934 - SoSe 1935: Prof Dr. Heinrich Brandt - WiSe 1935/1936 - SoSe 1936: Prof. Dr. Johannes Weigelt - WiSe 1936/1937 - WiSe 1944/1945: Prof. Dr. Heinrich Jung - 1945: Prof. Gotthilf von Studnitz - 1945 - 1948: Prof. Dr. Heinrich Brandt - 1948 - 1950: Prof. Dr. Franz Runge - 1950 - 1952: Prof. Dr. Hans Gallwitz - 1953 - 1955: Prof. Dr. Wilhelm Messerschmidt - 1955 - 1958: Prof. Dr. Rudolf Käubler - 1958 - 1960: Prof. Dr. Johannes Otto Hüsing - 1960-1963: Prof. Dr. Ulrich Bogs - 1963-1966: Prof. Dr. Rudolf Hohl - 1966-1970: Prof. Dr. Lothar Reppel
2. Zum Bestand Der überwiegende Teil des Bestandes gelang zwischen 1970 und 1997 im Rahmen regelmäßiger Abgaben der Sektionen und der Fakultät in das Universitätsarchiv. Die letzte Abgabe von Sachakten erfolgte 1997. Seither hat das Universitätsarchiv ausschließlich Promotions-, Prüfungs- sowie Berufungsakten übernommen.
2019 erfolgte eine umfangreiche Revision des Bestandes Rep. 31 Naturwissenschaftliche Fakultät. Dabei wurden alle Archivalien entmetalisiert, grob gereinigt und neu verpackt. Kassiert wurden nur wenige Akten, etwa Kopien von Senatssitzungen, welche bereits im Bestand des Rektorats überliefert sind. Gleichzeitig erfolgte die Neuverzeichnung der Archivalien in der Archivdatenbank ACTApro. Hier wurden auch die Altsignaturen nachgehalten. Vorhandene Sprünge der Signaturen wurden aufgehoben, sodass alle Archivalien nun mit einer fortlaufenden Signatur unter der Bestandskennung Rep. 31 geführt werden. Vorhandene Ableitungen für Diplom- und Promotionsunterlagen (ehemals Rep. 31 D/P/H/P-A/P-B) sowie die Ableitungen für Institute (ehemals Rep. 31 A-M) wurden aufgelöst. Die Gliederung des Archivgutes spiegelt sich nun nur noch in der angelegten Klassifikation wieder. Zusätzlich wurde der Bestand Rep. 32 Sektionen der ehemaligen naturwissenschaftlichen Fakultät inklusive der dort vorhandenen Ableitungen aufgelöst. Die Akten wurden unter den Signaturen 1364-1581 in den Bestand Rep. 31 eingepflegt und sind unter dem Klassifikationspunkt Sektionen zu finden. Wegen dessen Organisatorischen Angliederung, sind hier auch die Akten des Rechenzentrums zu finden. Die Klassifikation des Bestandes ist so angelegt, dass sie bei zukünftigen Abgaben der Naturwissenschaftlichen Fakultäten genutzt bzw. ggf. erweitert werden kann. Der Bestand Rep. 31 Naturwissenschaftliche Fakultät umfasst gegenwärtig 1586 Verzeichniseinheiten.
Der Bestand umfasst Archivgut von der Gründung der Naturwissenschaftlichen Fakultät 1923 bis in die heutige Zeit, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit zwischen 1946 und 1990 liegt. Einen Großteil der Überlieferung bilden Massenakten, das heißt Unterlagen aus Promotions- und Habilitationsvorgängen sowie aus Berufungsvorgängen. Die Sachakten aus der Fakultätsleitung und den einzelnen Instituten bzw. Sektionen geben Auskunft über alle Arbeitsbereiche der Einrichtungen. Einen Schwerpunkt bilden Berichte der Beratungsgremien der Fakultät und der Sektionen, Dokumente zur Planung von Angelegenheiten der Studienplanung, Kooperationsbeziehungen ins In- und Ausland (Universitäten, Gesellschaften, Betriebe etc.) oder die Beteiligungen an Forschungsvorhaben, Tagungen und Kolloquien. Ebenfalls überliefert sind Akten über Bau- und Inventarangelegenheiten, Personalsachen und Austausch mit der Universitätsleitung. Insgesamt ermöglicht der Bestand damit ein umfassendes Bild der Arbeitsweisen der Naturwissenschaftlichen Fakultät und ihrer nachgeordneten Einrichtungen in den vergangenen 100 Jahren. Er bietet damit eine wertvolle Forschungsgrundlage für naturwissenschaftlich-historische Fragestellungen. Die Benutzung des Bestandes ist derzeit nur eingeschränkt möglich. Personenbezogenes Archivgut - etwa Promotions- und Berufungsakten, unterliegen der herkömmlichen Schutzfrist von 110 Jahren nach Geburt der betroffenen Person. Sachakten können ebenfalls erst 30 Jahre nach ihrem Entstehen genutzt werden.
Gez. im Januar 2020 |